22.08.2014

Mantar - Death By Burning (Review)

"To serve one master... that is destruction."


Als ich vor ein paar Monaten nach empfehlenswerten Psychedelic Rock-Bands (!) gesucht habe, bin ich unter anderem auf die beiden Jungs von MANTAR aufmerksam geworden. Der erste Song, den ich damals gehört hab', hatte mit Psychedelic Rock allerdings mal so gar nichts zu tun: "White Nights" überzeugte mich sofort mit seinem stakkatohaften Mainriff, dem dicken Doom-Einschlag, seiner generell unheiligen Atmosphäre und natürlich Hannos kehligem Brüllgesang. Mit richtig Bock auf mehr hab' ich mir dann kurzerhand das Debüt-Album "Death By Burning" besorgt - und eins kann ich dir jetzt schon sagen: was uns die Nordmannen Hanno und Erinc von MANTAR mit ihrem 2014er Erstlingswerk für ein Doom-Süppchen serviert haben, kann sich verdammt nochmal sehen, bzw. hören lassen. Wobei man 'ne Suppe ja eher isst oder trinkt, aber is' ja auch egal...

Wie ich in meinem vorherigen Satz bereits durchblitzen lassen habe, gehen MANTAR musikalisch sehr doomig zu Werke. Jedoch lassen die beiden hier und da auch mal gerne die Schwarzmetall-Batterie auf dich los, von gelegentlichen Feedback-Orgien ganz zu schweigen - die Mischung macht's nämlich und die ist auf "Death By Burning" absolut gelungen: während "Spit" oder "Astral Kannibal" noch locker vor sich hin grooven und zum mitbrüllen einladen, gibt's mit beispielsweise "The Huntsmen" dunkelstes Geprügel vom feinsten, dass dir die Ohren schlackern. "Swinging The Eclipse", "The Berserker's Path", "March Of The Crows", der heimliche Titeltrack "Cult Witness" und mein absoluter Liebling namens "White Nights" sind dagegen etwas abgedrehter und um einiges langsamer; besonders erwähnen mag ich hierbei den rein instrumentalen Rausschmeißer "March Of The Crows", der schon fast lava-artig aus den Boxen kriecht und wie ein gepeinigtes, uneheliches Kind zwischen EAGLE TWIN und OMEGA MASSIF (Gott, oder was auch immer, hab' sie selig) klingt - absolut geiles Stück und darüber hinaus ein mehr als würdiger Abschlusstrack eines verdammt guten Albums.
Die Produktion der Scheibe ist sehr gut - die Drums wummern ordentlich, kein Splash- oder Snare-Hit wird vom restlichen Sound "verschluckt" oder ist so stark verclipped, dass dir die Ohren bluten würden (du wärst überrascht, wieviele Bands tatsächlich so klingen - WOODS OF DESOLATIONs "As The Stars" ist ein gutes Beispiel, aber dazu komm' ich später noch). Für die Gitarre gilt dasselbe; die kommt nämlich schön fett, fuzzy und vor allen Dingen extrem sauber und heavy rüber. Auch über Hannos Gesang brauch' ich hier gar nicht erst mein Maul aufzumachen. Der ist nämlich, wie alles andere auch, over the top und klingt darüber hinaus einfach nur herrlich angepisst.
Leider hab' ich keinen blassen Schimmer was die Lyrics betrifft, da ich, oh Asche auf mein Haupt, keine physikalische Kopie der "Death By Burning" besitze. Allerdings  geh' ich davon aus, dass die Texte zumindest ansatzweise satanisch, bzw. nihilistisch und vielleicht auch ein wenig spirituell angehaucht sind... hab' ich zumindest so im Gefühl.

Um den ganzen Kram mal kurz zusammen zu fassen: ABSOLUTES MUST-LISTEN - 11/10

Ansonsten hier noch ein kleiner Anspieltipp...



Tracklist

01. Spit
02. Cult Witness
03. Astral Kannibal
04. Into The Golden Abyss
05. Swinging The Eclipse
06. The Berserker's Path
07. The Huntsmen
08. The Stoning
09. White Nights
10. March Of The Crows

Spielzeit: 44:25


MANTAR sind...

Hanno - Gitarre, Stimme
Erinc - Schlagzeug


geschrieben von Jules † unstille.